Alfa Romeo - Autodelta AR 177- 001
Grand Prix Belgien, Zolder
13. Mai 1979
von Ulrich Zensen
1979 kehrte Alfa Romeo mit Autodelta als Team zurück in die Formel 1.
Zuvor wurden 1970 von McLaren und 1971 von March 3.0 Liter V-8 Alfa Romeo / Autodelta Motoren in der Formel 1 eingesetzt
Hierbei handelte es sich um Triebwerke, die von den Sportwagenmotoren der Tipo 33 Serie abgeleitet wurden.
Ab 1973 begann Autodelta 12 Zylinder Boxer Motoren mit 3 Liter Hubraum für die Sportwagenweltmeisterschaft zu bauen. Diese Motoren waren leistungsstark und daher von Interesse für Bernie Ecclestone. Dieser war für sein Brabham Team stets auf der Suche nach einer leistungsstarken Alternative zu den Ford Cosworth V-8 Motoren und zu dem einzigen anderen 12 Zylinder Motor von Ferrari.
Die Zusammenarbeit zwischen Alfa Romeo und Brabham begann 1976 und endete 1979 mit einem Sieg für Niki Lauda in dem Gran Premio Dino Ferrari in Imola am 16. September 1979.
Hierbei handelte es sich zwar nicht um einen Lauf zur Formel 1 Weltmeisterschaft, aber das Formel 1 Feld war fast komplett angetreten.
Für die beiden letzten Rennen der Saison 1979 ersetzte Brabham die Alfa Romeo Motoren durch Ford Cosworth Triebwerke.
Der Grund für diese Entscheidung war der Einstieg Alfa Romeos in die Formel 1 in dieser Saison mit einem eigenen Fahrzeug, dem Alfa Romeo F 177.
Nach der Saison 1977 hatte Alfa Romeo / Autodelta die Teilnahme an Sportwagenrennen beendet und Carlo Chiti beschäftigte sich verstärkt mit dem Einstieg Autodelta´s in die Formel 1 als Team und nicht nur als Motorenlieferant.
Die Formel 1 war für Carlo Chiti immer eine Option, schließlich waren seine Entwürfe wie der Ferrari 156 "Sharknose" dort sehr erfolgreich.
Das erste Test Chassis eines Alfa Alfa mit der Bezeichnung F 177 wurde 1978 gebaut.
Die meisten Tests fuhr Vittorio Brambilla auf der eigenen Teststrecke in Balocco, aber auch Niki Lauda kam als Testfahrer zum Einsatz.
Die in Zeitschriften veröffentlichten Spionagefotos zeigten ein in Autodelta-hellblau lackiertes Fahrzeug.
Der erste etwas überraschende Renneinsatz erfolgte am 13. Mai 1979 beim Großen Preis von Belgien auf der Rennstrecke von Zolder.
Und ich war dort!
Jahre vorher konnte ich die Alfa Romeo March von Andrea de Adamich und Nanni Galli beim Großen Preis von Deutschland 1971 beobachten, 1972 das Tourenwagenteam beim Lauf zur Tourenwagen Europameisterschaft in Zandvoort.
Ich hatte aber nie die Autodelta Sportwagen bei einem Rennen gesehen und bedauere das bis zum heutigen Tag.
Und dann kam der 13. Mai 1979!
In der britischen Automobilsportpresse (ich war Abonnent von Autosport und Motoring News) hatte ich über einen möglichen Alfa Romeo Renneinsatz beim GP Belgien gelesen.
Ich fuhr mit einem Freund nach Zolder, dessen VW Käfer war hellblau, eine passende Farbe für einen GP-Einstieg von Autodelta.
Das Rennen startete und der Alfa Alfa war mit am Start. Der Wagen war rot und hatte nahezu keine Sponsoraufkleber, fast wie 1950.Das Chassis wirkte im Vergleich zur.
Konkurrenz etwas groß, hielt sich aber mit dem jungen Bruno Giacomelli am Steuer beim ersten Einsatz recht gut.
Giacomelli qualifizierte sich für den 14. Startplatz, eine Position hinter Niki Lauda im Brabham Alfa Romeo.
Das Rennen endete für Giacomelli mit einer Kollision, Elio de Angelis auf Shadow Ford verpasste seinen Bremspunkt und räumte den Alfa Alfa von der Stecke.
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